W800 (2022): Drosselung der Motorleistung bei Gefahr von Überhitzung?

-- WICHTIGES AN DIESER STELLE --

Stammtische: KawasakiS NRW 6.12. Duisburg

  • Moin zusammen, meine W800 hat in diesem Jahr schon mehrfach bei Autobahnfahrten mit anschließendem stop-and-go (längerer Stau) einen signifikanten Leistungsverlust produziert - so als wäre von den 2 Zylindern nur noch einer in Betrieb. Die Höchstgeschwindigkeit in dieser Phase liegt bei 80..95 km/h. Nach einer mehrminütigen Abkühlpause oder längerer verhaltener Fahrt tut sie dann so, als wäre nichts gewesen. Die alte Leistung steht wieder zur Verfügung.

    Meine Werkstatt hat wochenlang daran herumgedoktert, um den Fehler zu finden - vergeblich. Meine Theorie ist jetzt folgende: de facto verfügt die W800 über einen Sensor zur Erfassung der "Motortemperatur" und wertet diese in der Steuereinheit aus. Doch wozu? (konnte bisher niemand überzeugend erklären). Meine Vermutung ist, dass der gemessene Wert mit einem fest programmierten Grenzwert verglichen wird. Bei Überschreitung des Grenzwerts wird die Treibstoffzufuhr gedrosselt, um ein schadenverursachendes Temperaturniveau im Motor zu vermeiden. Annahme: in die Zylinder wird nur bei jedem zweiten Kolbenhub Treibstoffgemisch zugeführt. Das würde im Ergebnis eine etwa halbierte Motorleistung bedeuten - und genau so fühlt es sich auch an.

    Gibt es unter Euch jemanden, der weiß, ob das so ist?

    Vielleicht gibt es auch Kollegen aus der W800-Fraktion, die zwar wie ich nichts wissen, aber zumindest den beschriebenen Effekt ebenfalls kennen - und die Kommentare ihrer dazu von ihrer jeweiligen Werkstatt // ich freu' mich auf Rückmeldung - danke

    FrankP

  • Hallo

    es gibt ja auch das deutschsprachige W650-Forum, welches auch die W800 abdeckt.

    http://211611.homepagemodules.de/

    Stelle Dein Anliegen da mal vor. Dort sind einige W800-Besitzer versammelt.

    Leuchtet die FI-Lampe?

    Wie verhält sich das Motorrad nach heissem Autobahnritt, wenn es ohne Stop/Go gemütlich weitergeht? Da wäre dann Kühlung durch Fahrtwind besser.

    Ansonsten hoffe ich , dass die Kawa-Werkstatt den Fehlerspeicher des Steuergerätes auslesen kann. Aber es wird Zeit kosten, das Verhalten zu provozieren.

    Temperaturerfassung: die Temp. der Ansaugluft wird bestimmt erfasst. Die Luftdichte hängt stark von der Temp ab und die Kraftstoffmenge muss angepasst werden. Falls der Sensor blöd sitzt und sich ein Wärmestau bildet, könnte das ....

    Tausend Gründe. Also besser Fehlerspeicher auslesen und/oder W650-Forum.

    Gruss Thomas

  • Ich fand im W650-Forum zur W800:

    1. es gab einen Benzinpumpenrückruf seitens Kawa. Es bestand die Gefahr des Pumpendefekts, was hier aber nicht das Hitze-Problem erklären würde

    2. ein Besitzer mit fast identischem Problem musste die Benzinpumpe tauschen lassen. Dann wieder gut.

    3. diese Firma in Hildburghausen hat den Ruf des Alleswissens und -könnens bezgl der W-Familie: http://www.zweirad-doetsch.de/

  • Hallo zusammen, ich bin erst jetzt auf diesen Thread gestoßen. Ich bin seit Mai Besitzer einer gebrauchten W800 BJ. 2011. Mir ist das gleiche wie oben beschrieben im Mai 2025 auch passiert, nachdem ich auf der Bahn die Karre mal etwas gescheucht habe (175 km/h für 5 min). Nach Abfahrt auf Landstraße wollte sie dann nicht mehr als 105 km/h hergeben, auch nach einer mind. 2 h Pause mit entspr. Abkühlung. Das gleiche Verhalten. Ich habe schon einen Motorschaden befürchtet und bin damit bis Mitte August nicht mehr gefahren. Es gab aber auch keinerlei Aufleuchten der FI Lampe, der Motor hört sich vollkommen normal an. War bei den Experten Dötsch in Hildburghausen, aber die haben von so einem Problem noch nichts gehört.

    Es ist im Nachhinein nicht nachvollziehbar, das Motorrad läuft wieder wie es soll, eine forcierte Probefahrt heute hat sie klaglos weggesteckt.

    Hat noch jemand das Problem festgestellt?

    Gruß Sebastian

  • Moin zusammen, bevor ich selbst vergesse - ist jetzt schon eine Weile her - beschreibe ich kurz die Auflösung des Rätsels. Das Problem war der Leistungsverlust bei Überhitzung des Motors um gefühlt 50% im Betrieb bei Verkehrsstau (typischerweise auf der Autobahn, aber auch im Feierabendverkehr in der Großstadt). Dazu addierte sich später das Ausgehen des Motors beim Runterschalten (in der Zufahrt auf Kreuzungen und rote Ampeln). Meine Werkstatt hatte alles mögliche untersucht und nichts gefunden. Der Kawasaki-Kundendienst wurde hinzugezogen und der W800-Spezialist Bruno Dötsch ebenfalls. Ergebnis: keine Idee zur Lösung des Themas. Ich stand kurz vor der Entscheidung, mir rechts und links je einen Kühlerventilator auf den Motorschutzbügel zu schrauben, den ich per Handschaltung im Stau dann zuschalte. Parallel zu dieser leidigen Geschichte hatte ich beide Motorschutzdeckel wegen Rostentwicklung in der oberen Bohrung reklamiert. Diese kleine Lappalie war nach der ersten großen Inspektion auffällig geworden, weil der linke Seitendeckel nicht mehr richtig stramm am Stahlrahmen saß, und diese paar Millimeter Abstand nach außen hin dazu führten, dass der Kunststoff-Klemmzapfen, der den Seitendeckel oben in Position hält, nicht mehr verwendet werden konnte - der Zapfen geriet dermaßen unter Spannung, dass er den Kräften nicht standhielt und von allein aus seiner Position geschoben wurde. Ich habe dann die Situation mit Kabelbinder provisorisch behoben. Es dauerte Monate, bis die neuen Seitendeckel dann endlich in der Werkstatt ankamen. Ich also hin, damit wenigstens dieses Thema erledigt würde, wenn schon das Hauptproblem ungelöst blieb. Der Werkstatt habe ich dabei noch einmal aufgegeben, zunächst die Einbauten "hinter" dem linken Seitendeckel in ordentliche Position zu bringen, denn genau diese waren ja der Grund, weshalb der Deckel nicht dicht genug an die Rahmenrohre herangeführt werden konnte. Was verbirgt sich hinter den Seitendeckeln? Genau, die Luftfilter. Und die bestehen bei der W800 aus 2 Teilen: ein Teil rechts unter dem Seitendeckel und ein zweites Teil unter dem linken Seitendeckel. Beide Teile werden in Rahmenmitte zu einem Gesamtteil durch Stecken zusammengefügt. Das Ergebnis ist ein Luftfilter mit einer gemeinsamen Luftansaugöffnung und zwei Ausgängen in Richtung Zylinder. Meine Annahme für das Problem der nicht ordentlichen Platzierbarkeit des linken Seitendeckels: die Luftfilterteile waren bei der viele Monate zurückliegenden Wartung nicht richtig zusammengesteckt. Deshalb ragte das linke Teil zu weit heraus. Langer Rede kurzer Sinn: die Werkstatt hat die Filterposition korrigiert und dann die neuen Seitendeckel ordnungsgemäß montiert. Der kleine Kunststoff-Haltezapfen hält wieder. Thema erledigt. Aber es zeigte sich bereits auf den ersten Metern der Heimfahrt noch etwas Bemerkenswertes: die Drehzahl, die ich über die letzten Monate bei 100 km/h im 5.Gang mit 4.000 U/min eingespeichert hatte, lag jetzt nur noch bei 3.600 U/min. Aha, das war also nicht nur das "Problem Seitendeckel" sondern auch das Problem Motorleistung! Seit der ersten großen Inspektion waren zwischenzeitlich mehr als 10.000 km Fahrleistung verlaufen, und in der ganzen Zeit hat der Motor Falschluft gezogen. Er ist dadurch heißer geworden und hat mehr Sprit verbraucht (ich führe zum Benzinverbrauch bis heute Buch). Im Stau hat das dann offensichtlich dazu geführt, dass wegen Überhitzung einer der beiden Zylinder irgendein Problem kreiert hat, und es kam zum Leistungseinbruch. Genau hat bis heute niemand aufklären können, was da genau passiert ist. Unklar ist auch, ob der Motor dabei einen bleibenden Schaden genommen hat. Der Kawasaki Deutschland-Kundendienst hat erklärt, in der Software sei kein Abschalten eines Zylinders bei Übertemperatur programmiert. Diese Unschärfe in der Fehleranalyse bleibt also. Sehr zum Szenario passend fand dann die neue Werkstatt (von der bisherigen hatte ich jetzt genug...) innerhalb eines Tages heraus, dass das Problem mit dem ausgehenden Motor beim Runterschalten durch das Drosselklappengehäuse verursacht wird. Irgend´was darin macht nicht mehr das, was es soll - vermutlich durch Verschmutzung. Das Teil kostet über 1600€. Kawasaki hat aus Goodwill den Preis um 50% nachgelassen. Mit dem neuen Teil bin ich jetzt gut 12.000 km unterwegs. Absterben des Motors vorm Runterschalten gibt es seitdem nicht mehr. Der Leistungsverlust bei Stau ist ebenfalls Geschichte. Die Maschine fährt wieder wie am 1.Tag. // Fazit: irgendein Werkstatt-Kollege hat bei der 1.großen Inspektion den Luftfilter nicht wieder richtig zusammengesteckt. Dadurch bedingt zog der Motor Falschluft und hat bei Stausituationen überhitzt. Wegen der Falschluft wurde in Teilen ungefilterte Luft angesaugt. Das Drosselklappengehäuse ist über die Zeit verdreckt (Staub + Insekten), und der Motor hat dadurch jede Menge Fehlzündungen produziert und ist beim Runterschalten ausgegangen. Kleine Ursache, große Wirkung... // frohe Weihnachten

  • Moin zusammen, bevor ich selbst vergesse - ist jetzt schon eine Weile her - beschreibe ich kurz die Auflösung des Rätsels. Das Problem war der Leistungsverlust bei Überhitzung des Motors um gefühlt 50% im Betrieb bei Verkehrsstau (typischerweise auf der Autobahn, aber auch im Feierabendverkehr in der Großstadt). Dazu addierte sich später das Ausgehen des Motors beim Runterschalten (in der Zufahrt auf Kreuzungen und rote Ampeln). Meine Werkstatt hatte alles mögliche untersucht und nichts gefunden. Der Kawasaki-Kundendienst wurde hinzugezogen und der W800-Spezialist Bruno Dötsch ebenfalls. Ergebnis: keine Idee zur Lösung des Themas. Ich stand kurz vor der Entscheidung, mir rechts und links je einen Kühlerventilator auf den Motorschutzbügel zu schrauben, den ich per Handschaltung im Stau dann zuschalte. Parallel zu dieser leidigen Geschichte hatte ich beide Motorschutzdeckel wegen Rostentwicklung in der oberen Bohrung reklamiert. Diese kleine Lappalie war nach der ersten großen Inspektion auffällig geworden, weil der linke Seitendeckel nicht mehr richtig stramm am Stahlrahmen saß, und diese paar Millimeter Abstand nach außen hin dazu führten, dass der Kunststoff-Klemmzapfen, der den Seitendeckel oben in Position hält, nicht mehr verwendet werden konnte - der Zapfen geriet dermaßen unter Spannung, dass er den Kräften nicht standhielt und von allein aus seiner Position geschoben wurde. Ich habe dann die Situation mit Kabelbinder provisorisch behoben. Es dauerte Monate, bis die neuen Seitendeckel dann endlich in der Werkstatt ankamen. Ich also hin, damit wenigstens dieses Thema erledigt würde, wenn schon das Hauptproblem ungelöst blieb. Der Werkstatt habe ich dabei noch einmal aufgegeben, zunächst die Einbauten "hinter" dem linken Seitendeckel in ordentliche Position zu bringen, denn genau diese waren ja der Grund, weshalb der Deckel nicht dicht genug an die Rahmenrohre herangeführt werden konnte. Was verbirgt sich hinter den Seitendeckeln? Genau, die Luftfilter. Und die bestehen bei der W800 aus 2 Teilen: ein Teil rechts unter dem Seitendeckel und ein zweites Teil unter dem linken Seitendeckel. Beide Teile werden in Rahmenmitte zu einem Gesamtteil durch Stecken zusammengefügt. Das Ergebnis ist ein Luftfilter mit einer gemeinsamen Luftansaugöffnung und zwei Ausgängen in Richtung Zylinder. Meine Annahme für das Problem der nicht ordentlichen Platzierbarkeit des linken Seitendeckels: die Luftfilterteile waren bei der viele Monate zurückliegenden Wartung nicht richtig zusammengesteckt. Deshalb ragte das linke Teil zu weit heraus. Langer Rede kurzer Sinn: die Werkstatt hat die Filterposition korrigiert und dann die neuen Seitendeckel ordnungsgemäß montiert. Der kleine Kunststoff-Haltezapfen hält wieder. Thema erledigt. Aber es zeigte sich bereits auf den ersten Metern der Heimfahrt noch etwas Bemerkenswertes: die Drehzahl, die ich über die letzten Monate bei 100 km/h im 5.Gang mit 4.000 U/min eingespeichert hatte, lag jetzt nur noch bei 3.600 U/min. Aha, das war also nicht nur das "Problem Seitendeckel" sondern auch das Problem Motorleistung! Seit der ersten großen Inspektion waren zwischenzeitlich mehr als 10.000 km Fahrleistung verlaufen, und in der ganzen Zeit hat der Motor Falschluft gezogen. Er ist dadurch heißer geworden und hat mehr Sprit verbraucht (ich führe zum Benzinverbrauch bis heute Buch). Im Stau hat das dann offensichtlich dazu geführt, dass wegen Überhitzung einer der beiden Zylinder irgendein Problem kreiert hat, und es kam zum Leistungseinbruch. Genau hat bis heute niemand aufklären können, was da genau passiert ist. Unklar ist auch, ob der Motor dabei einen bleibenden Schaden genommen hat. Der Kawasaki Deutschland-Kundendienst hat erklärt, in der Software sei kein Abschalten eines Zylinders bei Übertemperatur programmiert. Diese Unschärfe in der Fehleranalyse bleibt also. Sehr zum Szenario passend fand dann die neue Werkstatt (von der bisherigen hatte ich jetzt genug...) innerhalb eines Tages heraus, dass das Problem mit dem ausgehenden Motor beim Runterschalten durch das Drosselklappengehäuse verursacht wird. Irgend´was darin macht nicht mehr das, was es soll - vermutlich durch Verschmutzung. Das Teil kostet über 1600€. Kawasaki hat aus Goodwill den Preis um 50% nachgelassen. Mit dem neuen Teil bin ich jetzt gut 12.000 km unterwegs. Absterben des Motors vorm Runterschalten gibt es seitdem nicht mehr. Der Leistungsverlust bei Stau ist ebenfalls Geschichte. Die Maschine fährt wieder wie am 1.Tag. // Fazit: irgendein Werkstatt-Kollege hat bei der 1.großen Inspektion den Luftfilter nicht wieder richtig zusammengesteckt. Dadurch bedingt zog der Motor Falschluft und hat bei Stausituationen überhitzt. Wegen der Falschluft wurde in Teilen ungefilterte Luft angesaugt. Das Drosselklappengehäuse ist über die Zeit verdreckt (Staub + Insekten), und der Motor hat dadurch jede Menge Fehlzündungen produziert und ist beim Runterschalten ausgegangen. Kleine Ursache, große Wirkung... // frohe Weihnachten

    na wenn das so ist frohe Weihnachten 👍

  • Dann ist ja alles wieder ok. freut mocj für Dich!!


    Frohe Weihnachten

    und gute Fahrt im neuen Jahr!!

    Gruß MTB

    Macht was daraus, was ist Eure Sache :S:S

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten, ehrlich!!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!