Alu eloxieren

Hallo Leute
Ich habe mir die Tage mal aus einer 8mm dicken Aluplatte Abdeckungen für das SLS-System hergestellt. Ich hatte das SLS ja letzten Winter schon ausgebaut, awa die originalen Anschlußdeckel weiter verwendet und das Loch lediglich mit einer Schraube verschlossen. Diese Lösung funktioniert zwar auch, ist awa nicht so schön und da mir die Woche ein Abfallstück einer Aluplatte über den Weg gelaufen ist, habe ich mich entschlossen richtig schöne Abdeckungen zu machen. Da das unbehandeltes Alu ist wird das in ganz kurzer Zeit unansehlich, außerdem gefällt mir das in schwarz besser.
Auf die Idee mit dem Eloxieren bin durch einen Artikel im " Figthers Workshop " gekommen. Dieser ist awa sehr ungenau in Bezug auf die Zeiten der verschiedenen Arbeitsschritte und deshalb habe ich mal gegogglet und eine richtig gute Anleitung in Net gefunden.
Nachdem ich nun die ganzen Chemikalien und sonstiges Zubehör organisiert habe geht es morgen los. Die Abdeckplatten werden schwarz eloxiert.
Ich werde mal ein paar Bilder dabei machen und hoffe dass mir das Vorhaben gelingt.

Zitat

Original von DerElfer

meinst du die hier?
http://www.electronic-thingks.de/eloxieren/index.php

Ja genau die meine ich.

Zitat

Ich weiß nicht, ob es nicht einfacher wäre, die Teile zum Eloxieren in einer passenden Bude abzugeben.

Hmm, wäre es nicht auch einfacher wenn man das Moped zum Ventile einstellen in die Werkstatt bringen würde anstatt es selber zu machen ?
Mit Sicherheit ja, in beiden Fällen.
AWA , ist es nicht schöner zu sagen, das habe ich selber gemacht ? :daumen: , mit Sicherheit ja. Mir geht es auch nicht ums Geld sparen, sondern einfach darum mal was anderes, was neues aus zu probieren.

So, hier nun mal ein Bericht mit Bildern.
Ich habe die Aluplatten mit 120er Schmirgelpapier angeraut, weil ich eine matte Oberfläche wollte.

Also erstes wurden die Teile in einer warmen Sodalösung gebadet, damit sie chemisch rein sind.

Anschließend wurden sie in destiliertem Wasser gebadet um die restliche Lösung zu entfernen.
Danach kamen sie in die Schwefelsäure. Dazu habe ich 37%ige Batteriesäure mit destiliertem Wasser halb/halb gemischt dass ich auf eine Säure von ca 18 % kam. In die Säure habe ich einen Bleistreifen gehängt, an den der Minuspol des Batterieladegerätes kam. Der Pluspol am an ein Stück Alu, welches ich an dem Werkstück befestigt habe.

Nun wurde das Ladegerät eingeschaltet und der Vorgang begann. Ich hatte am Anfang Probleme mit der Spannung, das heißt: die 6 Ampere Leistung des Geräts kamen nicht am Werkstück an, weil a. nicht das richtige Material und b. die Verbindung zwischen Werkstück und Alustreifen zu locker war. Das habe ich awa nachher verbessert.
So langsam wurde das Säurebad warm ca 23°, so dass es gekühlt werden musste. Dazu hab ich es einfach in einen Eimer mit kaltem Wasser gestellt

Nachdem der Säurebadevorgang beendet war wurde das Werkstück wieder in dest. Wasser gereinigt und anschließend in ca 50° warmer Textilfarbe bebadet. Diese Textilfarbe würde ich nächstes mal nicht mehr nehmen, weil die Farben nicht so toll werden, awa das seht ihr später.

Anschließend nachdem das Werkstück die Farbe aufgenommen hatte, wurde es zum Versiegeln der Oberfläche 1 Stunde in dest. Wasser gekocht

Hier nun das fertige Werkstück. Da ich Textilfarbe hatte wurde die Farbe etwas fleckig und nicht so kräftig, dieses wird beim nächsten mal anders gemacht.

Das 2. Werkstück ist mir nicht gelungen, das heißt es hat keine Farbe aufgenommen. Soweit ich weiß war wohl das Säurebad nicht ausgiebig genug. Ich hatte ja am Anfang die Probleme mit der Spannungsübertragung geschildert.

So das wars.

Zitat

Original von Rob_Mae

Kann man das wieder 'entfärben' ?

GreetS Rob

Ja musst du genau wie bei gekauftem eloxierten Alu mit Schmirgelpapier dran gehen, oder Sandstrahlen, oder ähnliches.

Zitat

Die Schwefelsäure kannst du übrigens in jeder Apotheke im richtigen Verhältnis bestellen, dann musst du nicht Pi mal Daumen das Mischverhältnis mit Batteriesäure mixen.

Naja ich denke wenn ich 1/1 mische erhalte ich aus 37% Säure eine 18,5% Säure. Oder ?

Zitat

Vielleicht wäre für die korrekte Spannung ein Trafo besser geeignet als ein Batterie Ladegerät.

Naja nicht unbedingt, mein Ladegerät leistet ja 6A/h und bei solchen kleinigkeiten sind ca 30 min ausreichend. Mein Problem war auch nicht eine zu schwache Leistung des Ladegeräts sondern die schlecht Leitende Verbindung zwischen Pluspol und Werkstück.

Hmm, in der oben genannten Webseite stand dass man das 1/1 mischen soll.
Ich habe 0,5 ltr Säure und 0,5 ltr dest. Wasser gemischt.
Wie hoch käme dann nach deiner Rechnung die Säure in % ?
Die Säure sollte zwischen 15 und 20% haben.
Ich dachte mir auch schon, dass die fertige Säure etwas schwach ist, weil die gar nicht ätzend war =), hat halt nur etwas schwach gerochen awa dauerhaft dran schnüffeln wollt ich auch nicht :ddown:.
Habe mir vorhin richtige Eloxalfarben und einen Reintitandraht bestellt :ddaumen:

@MaxX

Zitat

Ich hab mich im Chemieunterricht immer in die letzte Bank gesetzt, das war nicht meine Welt

Wieviel % hatte denn nun meine Säure ? Habe 0,5 Liter Säure 37% mit 0,5 Liter Wasser gemischt.
Sorry, awa auf der Nachtschicht stelle ich immer so blöde Fragen

Ah so, :ddaumen:

So Leute
Nach der Aktion " Versuch macht kluch " nun die Aktion " heute wird alles besser " :D.
Und es wurde noch besser als ich erwartet hatte :ddaumen:.
Aber ich fange wie immer ganz von vorne an.
Das Werkstück welches beim letzten mal nicht so wollte, wurde von meiner Frau im Labor auf 110mµ Glasperlgestrahlt. Was die in der Zahntechnik für Geräte haben :ddaumen:. Nun kam schon gleich die erste Verbesserung zum Zuge. Ich habe Titandraht als +Verbindung zwischen Werkstück und Pol des Ladegerätes verwendet. Die Anodierzeit wurde genau ausgerechnet und weil Spannungsschwankungen vorhanden sind beachtet, bzw etwas verlängert. Frei nach dem Motto " lieber etwas zu lange als zu kurz ". Danach kam schon gleich die zweite Verbesserung zum Zuge. Ich hatte mir eine richtige Eloxalfarbe schicken lassen und muss sagen TOP :ddaumen:. Das Werkstück wurde nun etwa 15 Minuten in der ca 50° warmen Farbe gebadet. Anschließend ließ ich mir etwas mehr Zeit als beim letzten mal :ddaumen:.
Nach dem Farbbaden habe ich das Werkstück erst mal auf Seite gehangen und die Farbe im Topf in eine Glasflasche gefüllt. Nun habe ich den Topf schön gereinigt, mit Dest. Wasser befüllt und auf dem Herd zum Kochen gebracht ( das Wasser natürlich ). Als das Wasser am kochen war habe ich das Werkstück reingehangen und eine Stunde kochen lassen.
So hier nun das Ergebnis.

Sieht in natura noch besser aus und ist von einer professionellen Arbeit nicht zu unterscheiden.